Satellitengeodäsie

In den 1980er Jahren wurde am AIUB begonnen, erste Computerprogramme zur Auswertung von Daten des GPS (Global Positioning System) zu entwickeln. Die Gruppe Satellitengeodäsie betreut und entwickelt die Bernese GNSS Software. Sie kann zur Auswertung der GNSS-Satellitensignale für ein breites Spektrum von Anwendungen eingesetzt werden. GNSS steht für Global Navigation Satellite System und besteht zur Zeit aus dem amerikanischen GPS sowie aus GLONASS, dem russischen Pendant zu GPS. Die Daten des Europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo werden ebenfalls verarbeitet.

Forschungsbereiche in der Gruppe Satellitengeodäsie

Seit 1992 wird am AIUB das Center for Orbit Determination in Europe (CODE) betrieben. Es ist eines der Auswertezentren des International GNSS Service (IGS). CODE ist ein Konsortium, dem neben dem AIUB auch das Bundesamt für Landestopographie (swisstopo, Wabern, Schweiz), das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG, Frankfurt a.M., Deutschland) und das Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie, Technische Universität München (IAPG/TUM, Deutschland) angehören. Die Evaluierung neuer Auswertestrategien und -modelle, die Analyse von Koordinatenzeitreihen sowie die Validierung der berechneten Bahnen für die GNSS-Satelliten mittels SLR-Messungen ergänzen die Routinearbeit des CODE Analysezentrums.